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aktualisiert am 23. März 2024

ISBN 9783843909679

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978-3-8439-0967-9, Reihe Pharmazeutische Technologie

Meike Haupt
Entwicklung intravesikaler Systeme zur verlängerten Arzneistoffabgabe für die lokale Behandlung der überaktiven Harnblase

126 Seiten, Dissertation Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2013), Softcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Das Ziel der Arbeit war die Entwicklung intravesikaler Systeme für die lokale Therapie der überaktiven Harnblase.

Es besteht ein großes Interesse in der Entwicklung intravesikaler Depotzubereitungen für die Behandlung der überaktiven Harnblase. Hierdurch können Nebenwirkungen, die bei der peroralen Therapie mit Anticholinergika auftreten, reduziert werden.

Um das Ziel der Arbeit zu erreichen wurden Matrixbildner für die Depotzubereitung identifiziert, die es ermöglichten, das leicht wasserlösliche Anticholinergikum Trospiumchlorid über mehrere Tage bis zu Wochen verlängert freizusetzen. Dies stellte aufgrund der hohen Wasserlöslichkeit des Wirkstoffs eine besondere Herausforderung dar. Hierfür eigneten sich insbesondere Triglyceride mit langkettigen Fettsäuren und bioabbaubare Poly(D,L)-lactid-co-glycolide (PLGA).

Im nächsten Schritt wurden kleine Wirkstoffträger aus den geeigneten Matrixbildnern und Trospiumchlorid hergestellt. Hierbei wurden die Herstellungsverfahren so gewählt, dass Wirkstoffträger entwickelt wurden, die aufgrund ihrer geringen Größe eine Applikation in die Harnblase ermöglichen.

Mit Hilfe von Freisetzungsuntersuchungen wurden die Freisetzungscharakteristiken der Arzneistoffträger überprüft. Erstmalig wurden Zubereitungen entwickelt, die Trospiumchlorid verlängert über einen Zeitraum von Tagen bis zu Wochen freisetzen.

Im letzten Schritt wurde ein intravesikales Insert konzipiert, entwickelt und hergestellt. Hierfür wurden Schmelzextrudate aus PLGA und Trospiumchlorid ausgewählt, die durch die Verwendung des Biomaterials Seide in Ringform aneinander fixiert wurden. Durch die Beweglichkeit der Seide kann der Ring für die Applikation in die Harnblase verdrillt werden. Die Ringform wurde ausgewählt, um den Verbleib der Wirkstoffträger in der Harnblase auch während der Miktion zu gewährleisten und um einen Verschluss des Harnblasenhalses und einen damit verbundenen Harnstau zu vermeiden.

In dieser Arbeit ist es gelungen, ein vollständig neues System zu entwickeln, das den Wirkstoff Trospiumchlorid über 21 Tage in der Harnblase freisetzen kann. Da der Bedarf für die lokale und nebenwirkungsarme Therapie verschiedenster Erkrankungen des unteren Harntraktes sehr groß ist, bietet dieser technologische Fortschritt die Grundlage für die Entwicklung weiterer Systeme für die intravesikale Therapie.