Datenbestand vom 29. Oktober 2024
Tel: 0175 / 9263392 Mo - Fr, 9 - 12 Uhr
Impressum Fax: 089 / 66060799
aktualisiert am 29. Oktober 2024
978-3-8439-1314-0, Reihe Sozialwissenschaften
Lina Jia Bildpropaganda in China zwischen 1949 und 1989 - Die Bildende Kunst als politisches Mittel am Beispiel der Propagandaplakate im chinesischen Kommunismus
216 Seiten, Dissertation Universität Augsburg (2013), Softcover, B5
Die politische und kulturelle Einzigartigkeit der VR China führt zu den besonderen Merkmalen der chinesischen Propagandakunst. Aus diesem Grund berücksichtigt die vorliegende Arbeit auch die Beziehung der chinesischen Propagandakunst zu den Teilsystemen der chinesischen Gesellschaft: der Politik, der Kultur und der Wirtschaft.
Weiterhin wird die Beziehung zwischen Kunst und Politik in China, unter dem Themenschwerpunkt der „Bildpropaganda im chinesischen Kommunismus“, erläutert. Nachfolgend wird die Verbreitung von propagierten Verhaltensmustern auf ihre sozio-kulturellen Hintergründe untersucht. Dabei stellt die Analyse die Verschmelzung zentraler Denkfiguren von Konfuzianismus und Marxismus-Leninismus dar, aus der sich das maoistische Denken entwickelt hat. Dieses Denken Maos wird als ein wesentlicher Grundstein der Entstehung der Propagandakunst angesehen.
Die Arbeit behandelt die Untersuchung von Bildpropaganda unter dem historischen Aspekt. Dabei lässt sich die chinesische Bildpropaganda in drei verschiedene Perioden einteilen: in eine Zeit vor der Entstehung der Volksrepublik, eine Zeit nach der Gründung der VR China im Jahr 1949 und die damit verbundenen frühen Regierungskampagnen, und schließlich in die Ära der „Vier Modernisierungen“. Diese lange Zeitspanne schließt die vier wichtigsten Eckdaten dieser Zeit mit ein: Die „Yan'an-Reden“ von 1942, den sog. „Großen Sprung nach vorn“ im Jahre 1958, die „Große Proletarische Kulturrevolution“ von 1966 bis zu Maos Tod im Jahre 1976, sowie die im Jahr 1978 als politisches Programm festgelegte Öffnungspolitik von Deng Xiaoping. Die Gliederung der vorliegenden Arbeit ist an diese vier Meilensteinen angelehnt. Es werden die politischen Hintergründe dieser Perioden vorgestellt und deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Plakatkunst erörtert.
Zusätzlich wird die Propagandakunst hinsichtlich aktueller Trends untersucht. Dabei stellt die Verlagerung von der einst angeordneten realistischen Malerei zugunsten neuer Kunstformen, die durch die „Reform- und Öffnungspolitik“ Chinas anerkannt wurden, einen zentralen Aspekt der Untersuchung dar. Die zunehmende Bedeutung der digitalen Medien stellt einen weiteren Sachverhalt dar, der im Rahmen dieses Kapitels Berücksichtigung findet. Unter diesen Aspekten soll ferner aufgezeigt werden, inwieweit Bildplakate in der heutigen Zeit noch ein geeignetes Propagandainstrument sind.
Abschließend werden Form und Inhalt ausgewählter Propagandaplakate zwischen 1949 und 1989 analysiert. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung der Bildaussagen hinsichtlich der einzelnen Zielgruppen, welche von der Bildpropaganda angesprochen werden sollen.