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aktualisiert am 17. April 2024

ISBN 9783843914994

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978-3-8439-1499-4, Reihe Psychologie

Andrea Ackermann-Siegle
Indikation und Wirksamkeit ganztägig ambulanter und stationärer Drogenrehabilitation im Vergleich

220 Seiten, Dissertation Eberhard-Karls-Universität Tübingen (2014), Hardcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Die Studie untersuchte Fragestellungen zu Wirksamkeit und Indikation der Drogenrehabilitation mittels eines multizentrischen, naturalistischen und prospektiven Designs. Zwei Behandlungssettings wurden mittels Prä-Post- sowie katamnestischen Erhebungen ein Jahr nach Therapieende untersucht. Die Stichprobe bestand aus N = 1486 Patienten aus 3 ganztägig ambulanten (n = 392) und 2 stationären Einrichtungen (n = 1094). Ergebnisse zur Patientencharakteristika zeigen, dass auch Patienten mit komorbiden Erkrankungen von dem ganztägig ambulanten Setting profitieren, unabhängig von der Schwere der Sucht und soziodemographischen Merkmalen. Im ganztägig ambulanten Behandlungssetting beendeten mit 67.9% verhältnismäßig mehr planmäßig ihre Behandlung im Vergleich zu 44.7% des stationären Settings. Es wurden Abstinenzquoten zwischen 10.03% mit der konservativen Berechnung nach DGSS 4 und 76.80% mit der liberalen Berechnung nach DGSS 1 gefunden. Ganztägig ambulante Patienten wiesen dabei etwas geringere Konsumangaben und damit eine höhere Effektivität auf, was sich in hoch signifikanten Unterschieden ausdrückte. Insgesamt zeigte sich bei beiden Settings eine gute Integration der Katamneseantworter, sowohl sozial wie auch beruflich. Die Gruppe der ganztägig ambulanten Patienten wies dabei eine etwas bessere Integration im Katamnesezeitraum auf. Eine überwiegende Übereinstimmung war im Bereich der wahrgenommenen Veränderungen als auch der Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen sowie im Rückblick mit der Behandlung zu finden.

Bei der Analyse von Prognosefaktoren erwiesen sich die Merkmale Berufsausbildung, Art der Therapiebeendigung, Therapieerfahrung sowie berufliche Integration im Katamnesezeitraum als signifikant. Eine vorhandene Berufsausbildung erhöht demnach die Wahrscheinlichkeit für eine durchgehende Abstinenz um das 2.3fache, eine planmäßige Therapiebeendigung um das 5.7fache und mit jeder weiteren vorherigen Rehabilitation geht eine Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer durchgehenden Abstinenz um das 0.6fache einher. Die Effektivität der stationären Drogenrehabilitation wurde bestätigt, ferner lassen die Ergebnisse zu, dem ganztägig ambulanten Setting eine mindestens ebenso hohe Effektivität einzuräumen, was für einen weiteren Ausbau dieses Settings in der deutschen Suchtkrankenhilfe spricht. Eine weitere Validierung der hier gefundenen Effektivität des ganztägig ambulanten Settings ist wünschenswert.