Datenbestand vom 17. April 2024

Warenkorb Datenschutzhinweis Dissertationsdruck Dissertationsverlag Institutsreihen     Preisrechner

aktualisiert am 17. April 2024

ISBN 9783843940788

72,00 € inkl. MwSt, zzgl. Versand


978-3-8439-4078-8, Reihe Klinische Pharmazie

Kerstin Bitter
Geriatrische Medikationsanalyse für Pflegeheimbewohner durch öffentliche Apotheken

254 Seiten, Dissertation Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (2018), Softcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Pflegeheimbewohner sind häufig von Polymedikation und damit einhergehenden arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) betroffen. Medikationsanalysen können die Angemessenheit der Medikation bei Älteren verbessern. Mit der Geriatrischen Medikationsanalyse sollte eine niedrigschwellige Intervention für Heimbewohner geschaffen werden, die die bereits vorhandenen Versorgungsstrukturen nutzt und dadurch in der Regelversorgung möglichst schnell und leicht umsetzbar ist. Dabei nahmen heimversorgende Apotheker eine zentrale Rolle ein. Die Geriatrische Medikationsanalyse wurde als eine Medikationsanalyse vom Typ I konzipiert, bei der den Apothekern neben der aktuellen Gesamtmedikation der Heimbewohner auch die Dosierungen aus der Heimdokumentation und die Verordnungshistorie auf Basis von Routinedaten der AOK Rheinland/Hamburg (AOK) als Informationsquellen zur Verfügung standen. Die Patienten waren Versicherte der AOK über 65 Jahren mit fünf und mehr dauerhaft verordneten Arzneimitteln.

Ziele der Studie waren die Beurteilung der Machbarkeit der Intervention in der Regelversorgung anhand identifizierbarer und lösbarer ABP sowie die Analyse der Akzeptanz unter den heimversorgenden Apothekern. Insgesamt wurde die Medikation von 94 Heimbewohnern untersucht. Durchschnittlich dokumentierten die Apotheker für jeden Heimbewohner 1,6 ABP. Bei diesen handelte es sich vor allem um Arzneimittelinteraktionen (40,3 %), potentiell inadäquate Medikation im Alter (PIM; 15,6 %) und ungeeignete Dosierungen (13,6 %). Fast jedes dritte ABP wurde durch die Apotheker gelöst. In Abhängigkeit von der intervenierenden Apotheke variierte der Anteil umgesetzter Maßnahmen zur Lösung der ABP zwischen 11 und 88 %. Die Akzeptanzanalyse ließ eine hohe Zufriedenheit der Apotheker sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen erkennen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch die Geriatrische Medikationsanalyse zahlreiche ABP bei Pflegeheimbewohnern durch heimversorgende Apotheker detektiert und gelöst werden können. Damit bietet diese Intervention die Möglichkeit, die Arzneimitteltherapiesicherheit bei Pflegeheimbewohnern zu verbessern.