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aktualisiert am 23. März 2024

ISBN 9783843947558

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978-3-8439-4755-8, Reihe Sozialwissenschaften

Daniel Matulla
Menschenwürde als politisches Problem - Der Universalitätsanspruch in der Philosophie Immanuel Kants im Kontext von Pluralismus

211 Seiten, Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg (2020), Softcover, B5

Zusammenfassung / Abstract

Ist das Menschenwürdekonzept von Immanuel Kant dazu geeignet, in pluralen Gesellschaften als normative Leitidee zu fungieren? Das Konzept von Menschenwürde ist als normative Leitidee von ethischen und rechtlichen Normen anerkannt, dennoch ist dessen inhaltliche Auslegung und Begründung hoch umstritten. Eine Leitidee, die universale Geltung beansprucht, kann nur dann als solche dienen, wenn sie kulturunabhängig anerkannt werden kann und offen für Pluralität ist. Kant ermöglicht durch sein Verständnis der Menschenwürde als Autonomie eine theologisch und kulturell voraussetzungsfreie Begründung, Herleitung und Substanz des Konzepts. Die Entwicklung im Vorfeld normativer Verbindlichkeiten realisiert die eine und gleiche Würde samt Achtungsanspruch für alle Menschen. Kants Philosophie begründet zudem eine Offenheit für Pluralität: Jeder Mensch kann seine normativen Vorstellungen mit der aller Menschen gleichen Würde verbinden und sich für seine Selbstverwirklichung darauf berufen. Gleichzeitig reflektiert das Menschenwürdekonzept von Kant aufklärerisch gefährliche Spielarten von Freiheit, die es im Sinne der Gleichheit begrenzt. Am Beispiel der Moralphilosophie des Königsberger Philosophen zeigt sich darüber hinaus eindrucksvoll, wie sich eine allgemein gültige Leitidee aus kultureller Vereinnahmung emanzipieren kann.