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aktualisiert am 23. März 2024

ISBN 978-3-8439-5027-5

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978-3-8439-5027-5, Reihe Medizininformatik

Tanja Joan Eiler
Therapie von Substanz­abhängigkeits­erkrankungen mithilfe neuer Medien

344 Seiten, Dissertation Universität Siegen (2022), Hardcover, B5

Zusammenfassung / Abstract

Die Abhängigkeit von schädlichen Substanzen ist noch immer ein großes Problem unserer Gesellschaft. Trotz der Möglichkeit, eine Goldstandard-Therapie durchzuführen, wird dieses Angebot kaum wahrgenommen bzw. ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls enorm hoch.

Die Cognitive Bias Modification (CBM) stellt eine vielversprechende neue Therapiemethode dar. Eine große Schwachstelle der CBM, insbesondere bei der Modifizierung schädlicher Annäherungsverzerrungen mithilfe des Approach-Avoidance Task (AAT), sind die häufig wiederholten, monotonen Handlungen.

Aufgrund dieser Probleme wurde eine Übertragung des AAT-Trainings in die virtuelle Realität (VR) angestrebt. Eine begleitende mobile Anwendung soll es den Betroffenen zudem erlauben, das AAT-Training auch außerhalb der orts- und zeitgebundenen VR-Laborsitzungen durchzuführen.

Um diesen Forschungslücken zu begegnen, wurden jeweils zwei VR- sowie App-Demonstratoren entwickelt. Dies liegt vor allem an der Verwendung von hochrealistischen Reizen und immersiven virtuellen Umgebungen (VE), welche das VR-Training unterhaltsam machen und dessen ökologische Validität steigern. Auch der Einsatz des Leap Motion Controllers verbessert die Übertragung in den Alltag, da dieser die Hand- und Armbewegungen der Probanden originalgetreu in die VE übertragt. Die exakte Zeitmessung erlaubt Bias-Messungen im VR-Kontext und erhöht damit die Validität der Messungen.

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden nach der Anwendungsentwicklung diverse Machbarkeitsstudien mit den VR-Demonstratoren sowie den App-Demonstratoren durchgeführt. Darüber hinaus wurde der finale VR-Demonstrator in Form einer randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) erfolgreich evaluiert.

Die Ergebnisse wiesen zwar nicht auf eine Modifikation der kognitiven Verzerrungen hin, jedoch konnte der Zigarettenkonsum signifikant reduziert werden. Zusätzlich kam es zu einer erfolgreichen Förderung eines positiven Gesundheitsverhaltens.