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aktualisiert am 23. März 2024

ISBN 978-3-86853-988-2

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978-3-86853-988-2, Reihe Wirtschaftswissenschaften

Ralf Trunko
Kontextsensitive Ausnahmebehandlung in Geschäftsprozessen

399 Seiten, Dissertation Karlsruher Institut für Technologie (2011), Softcover, B5

Zusammenfassung / Abstract

Flexibilität bei der Ausführung von Geschäftsprozessen, d. h. Anpassbarkeit an veränderbare Rahmenbedingungen (den sogenannten "Prozesskontext"), wird heute als ein zentraler Er-folgsfaktor für Unternehmen betrachtet. Insbesondere im Zusammenhang mit Ausnahmesitua-tionen bei der Ausführung von Geschäftsprozessen (durch die beispielsweise zeitliche Verzö-gerungen, Mehrkosten oder Qualitätseinbußen entstehen können) soll eine solche Anpassung in angemessener Zeit und mit vertretbarem Aufwand erfolgen. Um eine kontextsensitive Aus-nahmebehandlung in Geschäftsprozessen realisieren zu können, müssen die relevanten Fakto-ren des Prozesskontextes in Form von Kontextinformationen systematisch erfasst, formal be-schrieben und ihr Monitoring in das Geschäftsprozessmanagement integriert werden. Gängige Prozessmodellierungssprachen unterstützen jedoch nur unzureichend die integrierte Modellie-rung und Analyse von Geschäftsprozessen und zugehörigen Kontextinformationen. Ausnah-men, die während der Ausführung von Geschäftsprozessen auftreten können, sind in der Re-gel nicht explizit im jeweiligen Geschäftsprozessmodell beschrieben und implementiert, der Prozesskontext hat keinen direkten Einfluss auf das Prozessdesign.

Im Rahmen der Arbeit wurde auf Basis von Petri-Netzen eine Methode entwickelt, welche die integrierte Modellierung, Analyse und Ausführung von kontextsensitiven Geschäftsprozessen (mit Fokus auf Ausnahmebehandlungen) unterstützt. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Variante höherer Petri-Netze, sogenannte "kontextsensitive Netze", konzipiert, die spezifische Modellierungskonstrukte für die Beschreibung kontextsensitiver Ausnahmebehandlungen umfasst. Die kontextsensitive Ausnahmebehandlung fokussiert auf die Behandlung von "negativen" Ausnahmen (sogenannten "Störfällen") und findet ihre Anwendung auf der Instanzen-Ebene des Geschäftsprozessmanagements. Ein phasenorientiertes Vorgehensmodell zur schrittweisen Modellierung von Geschäftsprozessen wurde hierfür um die Erfassung, Filterung, Formalisierung und Integration von Kontextinformationen erweitert. Es wurde ein erweiterbares Prozesskontext-Metamodell entwickelt, das die Grundlage für die XML-basierte Beschreibung von Kontextinformationen bildet. Am Beispiel einer Fallstudie im Rahmen eines Verbundforschungsprojektes wurde die Praktikabilität der kontextsensitiven Ausnahmebehandlung in Geschäftsprozessen validiert.